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Erkrankungsbild

Hämorrhoiden sind Vergrößerungen der anatomisch bei jedem Menschen vorhandenen Hämorrhoidalpolster (anatomische Bezeichnung), die im Krankheitsverlauf ihre Position verändern. Hämorrhoidalpolster liegen im Analkanal (innen) und werden durch Blutgefäße gebildet, die in wechselndem Ausmaß mit Blut gefüllt sind und bei der Feinkontinenz behilflich sind. Vergrößern sich nun diese Hämorrhoidalpolster und verlagern sich im Analkanal mit der Schleimhaut nach außen, spricht man von Hämorrhoiden.  In den meisten Fällen sind knotige Veränderungen am After keine Hämorrhoiden, der Begriff der „äußeren Hämorrhoiden“ bezieht sich auf thrombotische Veränderungen unter der analen Haut. Der Begriff „innere Hämorrhoiden“ bezieht sich auf die eigentlichen Hämorrhoiden, die allerdings ab Stadium 3 doch überwiegend außen liegen.

Wie entstehen Hämorrhoiden?

Im Erwachsenenalter sind Hämorrhoiden weit verbreitet. Am häufigsten betroffen sind Frauen, besonders in der Schwangerschaft und nach der Geburt. Durch eine chronische Verstopfung wird beim Stuhlgang permanent ein zu hoher Druck ausgeübt. Insbesondere führt das Pressen auf der Toilette über Jahre dazu, dass sich die Schleimhaut mit den Hämorrhoidalpolstern in ihrer Position verändern, d.h. vom Analkanal innen nach außen außerhalb des Afters verlagern. Weiterhin können Übergewicht, ein Mangel an Bewegung oder ballaststoffarme Ernährung für Hämorrhoiden verantwortlich gemacht werden. Auch eine übermäßige Einnahme von Abführmitteln belastet den Enddarm, da der Darm permanent zur Entleerung gezwungen wird.

Symptome

Betroffene klagen über Juckreiz, Stuhlschmieren, Schleimabgänge oder Schmerzen beim Stuhlgang.  Hellrote Blutspuren auf dem Toilettenpapier können ein Zeichen dafür sein. Beim fortgeschrittenen Hämorrhoidenleiden verlagern sich Hämorrhoidenanteile nach dem Stuhlgang nach außen, verbleiben dort oder lassen sich aktiv wieder zurück schieben. Blut im Stuhl sollte stets ärztlich abgeklärt werden, um ernstere Erkrankungen auszuschließen.

Stadieneinteilung

Therapie

Die Therapie richtet sich nach Stadium und Beschwerdeausmaß. Stadium I und II können konservativ behandelt werden. Dabei kommen beschwerdelindernde Salben oder Zäpfchen zum Einsatz, die nur die Symptome lindern, aber nicht die Krankheit beheben können. Bei mehrfach auftretenden Blutungen ist im Stadium I die Verödungsbehandlung (Sklerosierung) indiziert. Im Stadium II kann eine Gummibandligatur (Abbinden) sogar zu einer Verkleinerung der der Hämorrhoide beitragen. Beide Verfahren können ohne Narkose durchgeführt werden.

Ab dem Stadium III sollte eine Operation durchgeführt werden. Hier gibt es unterschiedliche OP-Techniken. Bei einzelnen Hämorrhoiden sollten diese entfernt werden, ein Verschluss des Defektes ist möglich. Finden sich kreisförmig verteilt Hämorrhoiden III-IV. Grades, bevorzugen wir die Stapler-Methode nach Longo, bei der mittels eines Klammernahtgerätes gesunde Schleimhaut im Analkanal entfernt wird, die Hämorrhoiden selbst jedoch erhalten werden und an die natürliche Position zurückverlagert werden. Damit kann die positive Wirkung der Hämorrhoiden für die Feinkontinenz erhalten werden. Sind Hämorrhoidennicht mehr verschieblich, kommen plastische Rekonstruktionen nach Entfernung der Hämorrhoiden zu Anwendung. Bei einer schmerzhaften „Verklemmung“ im Schließmuskel, bei der es zu einer Anschwellung der Analregion kommt, ist zunächst ein Abschwellen mit Schmerztherapie erforderlich, so dass die OP dann zeitverzögert erfolgt.                           

Insgesamt handelt es sich um kurze Operationen, die teilweise auch ambulant durchgeführt werden, teilweise einen kurzen stationären Aufenthalt erforderlich machen. Die Operationen sind in der Regel erfolgreich, über Jahre können allerdings in manchen Fällen auch erneut hämorrhoidenartige Veränderungen ausgebildet werden.

Therapieverfahren

Stadium I: Sklerosierung
Stadium II: Gummibandligatur
Stadium III/IV: Operation

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