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Lese-Tipp: Selbstbestimmung und Vielfalt in der Geburtshilfe
Ein bundesweites Projekt möchte problematische Geburtserfahrungen in den Fokus rücken und die Schwangerenversorgung verbessern. Kerstin Stehr-Archuth, Leitende Hebamme im Amalie, berichtet über die selbstbestimmte Geburt in der Praxis.
Mit dem Projekt „Selbstbestimmung und Vielfalt in der Geburtshilfe“ möchte der profamilia Bundesverband mangelnder Versorgung, Gewalterfahrungen sowie Diskriminierung in der Schwangerenversorgung oder unter der Geburt entgegenwirken, in dem unter anderem Bedarfe sichtbar gemacht werden und eine Debatte zur Sensibilisierung der Fachkräfte für dieses Thema angestoßen wird. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Kontinuierlicher Prozess der Selbstreflektion
Alle Veranstaltungen werden dokumentiert, unlängst sind die die Dokumentationen der ersten beiden Webinare erschienen. In dem Webinar „Gewalt vs. Selbstbestimmung in der Geburtshilfe“ berichtet unter anderem Kerstin Stehr-Archuth, Leitende Hebamme im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus in Hamburg-Volksdorf, darüber, wie eine selbstbestimmte Geburt in der Praxis gestaltet werden kann.
So wird im Amalie in einer Sprechstunde für die Schwangeren abgeklärt, ob Erfahrungen beim Thema Gewalt oder sexueller Übergriffe vorlägen. Ist dieses der Fall, kann mit einer Ärztin mit psychosomatischer Zusatzqualifikation besprochen werden, um die Geburt vorzubereiten. Ebenso gehöre ein kontinuierlicher Prozess der Selbstreflektion im Rahmen von Teamkonferenzen dazu oder das Feedback von Hebammenstudierenden. Stehr-Archuth stellt dabei heraus: „Bei uns ist es erste Priorität, dass Gebärende ihre Geburt selbst gestalten und mit uns zusammen planen. Dies sollte meiner Ansicht nach überall Standard sein.“
Zur Dokumentation des Webinars geht es hier (PDF).