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Mit der Diagnose Dickdarmkrebs werden allein in Deutschland jedes Jahr über 70.000 Menschen konfrontiert. Der Tumor bildet sich zumeist in der Schleimhaut des Dickdarms heraus (Kolon). Das  kolorektale Karzinom ist damit sowohl bei Frauen (nach Brustkrebs) als auch bei Männern (nach Prostatakrebs) die zweithäufigste Krebserkrankung. Der Tumor bildet sich zumeist in der Schleimhaut des Dickdarms heraus (Kolon), seltener im Enddarm (Rektum). Sehr häufig geht der Tumor aus den sog. Darmpolypen hervor, gutartigen Wucherungen, die aber entarten können. Werden diese im Rahmen einer Darmspiegelung (Koloskopie) rechtzeitig entdeckt, so können sie mit geringstem Risiko entfernt werden. Als Vorsorgeuntersuchung wird ab dem 55. Lebensjahr die Darmspiegelung als Kassenleistung bezahlt, in gewissen Fällen auch bereits davor. Da Darmkrebs im frühen Stadium fast immer heilbar ist, sollte diese Untersuchung unbedingt wahrgenommen werden.

Illustration Dickdarm
Illustration Dickdarm

Frühstufen des Tumors, in der die Darmwand noch nicht durchbrochen wurde, Lymphknoten nicht betroffen sind und sich auch keine Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet haben, können endoskopisch oder operativ entfernt werden, ohne dass weitere Maßnahmen notwendig wären.

Ist der Darmkrebs weiter fortgeschritten, so ist zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie notwendig, um auszuschließen, dass sich Tumorzellen im umliegenden Gewebe ausbreiten. Dieses gilt auch für den Fall, wenn bereits Lymphknoten befallen sind. Im Rahmen einer Immuntherapie können auch spezielle Antikörper zum Einsatz kommen. Die Heilungschancen beim Darmkrebs haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, so dass auch Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung nicht selten lange Zeit mit wenigen Beschwerden leben können, auch wenn keine Heilung mehr möglich ist. 

Sonderformen des Dickdarmkrebs sind das Hereditäre Nicht Polypöse Kolonkarzinom (HNPCC) und die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP). Hierbei handelt es sich um erbliche Tumorformen, die besonders diagnostiziert und behandelt werden. Insbesondere bei der FAP ist die chirurgische Therapie frühzeitig, das heißt bereits in jungen Jahren indiziert und das Ausmaß der Resektion beinhaltet die komplette Entfernung des Dickdarmes. Die sogenannte Pouchoperation (ileoanaler Pouch) kann einerseits minimalinvasiv erfolgen und ermöglicht den betroffenen Patienten dabei weiterhin eine gute Darmfunktion ohne endgültigen künstlichen Darmausgang. Für dieses Verfahren besitzt die Klinik seit Jahren eine hohe Expertise.

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