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Herr Dr. Bühler, Sie beschäftigen sich als Arzt bereits seit 30 Jahren mit dem Thema Brustkrebs. Worauf kommt es bei der Behandlung an?

Es kommt vor allem auf das Behandlungsteam an: Selbstverständlich braucht es einen erfahrenen Operateur, der die unterschiedlichen Verfahren gemäß den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft beherrscht. Um das nachzuweisen gibt es Zertifizierungsverfahren, denen ich mich immer wieder erfolgreich stelle.

Im Amalie existiert darüber hinaus die sog. Tumorkonferenz, in der Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen wie der Gynäkologie, Strahlentherapie, Innere Medizin, Chirurgie, Onkologie und Radiologie zusammenkommen, um anhand der vorliegenden Daten gemeinsam zu besprechen, wie der Patientin am besten geholfen werden kann. Auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sind hierzu herzlich eingeladen.

Wir bieten auch eine psychotherapeutische Begleitung für die Patientinnen an und ohne eine gute Pflege läuft sowieso nichts. Uns ist darüber hinaus sehr wichtig, die betroffenen Frauen mit besonderer Zuwendung durch die für sie sehr schwierige Zeit zu begleiten. Zusammengefasst: Die erfolgreiche Behandlung von Brustkrebs ist Teamwork. Jede und jeder an ihrem und seinen Platz für die Patientin!

Muss Brustkrebs immer operiert werden?

In aller Regel, ja. Das gilt auch dann, wenn Krebszellen durch eine vorgeschaltete Chemotherapie kaum mehr nachzuweisen sind. Sicherheit geht an dieser Stelle vor. Im Amalie findet die Behandlung gemäß den neuesten medizinischen Leitlinien statt, so dass wir auch bezüglich neuer anerkannter Therapieverfahren immer top aktuell sind.

Wie sind die Heilungschancen bei Brustkrebs?

Rechtzeitig erkannt und leitliniengerecht behandelt, sind die meisten Brustkrebs-Erkrankungen heute heilbar. Auch können die Operationen heutzutage größtenteils brusterhaltend durchgeführt werden. Ist das einmal nicht der Fall, so ist ein kosmetisch überzeugender Brustaufbau möglich.

Aber natürlich ist es am besten, wenn Brustkrebs möglichst früh erkannt wird. Dann ist die Operation weit weniger belastend und eine Chemotherapie häufig vermeidbar. Deshalb werbe ich sehr dafür, dass Frauen die von den Kassen bezahlten Vorsorgeuntersuchungen unbedingt wahrnehmen! Das gilt insbesondere dann, wenn es in der Familie bereits Fälle von Brustkrebs gegeben hat. Aber zur Wahrheit gehört auch: Die meisten Patientinnen, die mit Brustkrebs zu uns kommen, sind weder familiär vorbelastet, noch haben sie andere Risikofaktoren. Das frühzeitige Erkennen von Brustkrebs kann definitiv Leben retten. Gehen Sie deshalb bitte zur Vorsorge!