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Joanna Strozyk ist neue Leiterin des Immanuel Seniorenzentrums Kläre Weist
Sie hat Anja Arnoldt in der Leitung der Pflegeeinrichtung in Petershagen abgelöst. Im Interview berichtet sie, wie sie über Umwege ihren Traum, in der Pfelge zu arbeiten, umgesetzt hat.
Der Bereich der vollstationären Pflege im Immanuel Seniorenzentrum Kläre Weist im brandenburgischen Petershagen hat eine neue Leitung: Joanna Strozyk hat Anja Arnoldt abgelöst. Gabriele Gieser, zuvor Pflegedienstleitung, leitet nun die Tagespflege. Anja Arnoldt behält weiterhin die Leitung des Immanuel Hauses am Kalksee in Rüdersdorf. Beide Einrichtungen östlich von Berlin gehören zur Immanuel-Miteinander Leben GmbH. Das Immanuel Seniorenzentrum Kläre Weist hat 34 Plätze in der vollstationären Pflege, 15 in der Tagespflege und vier Wohnungen im Servicewohnen. Im Interview stellen wir Joanna Strozyk als neue Führungskraft in der Immanuel Albertinen Diakonie vor und fragen sie nach ihren Erfahrungen seit Übernahme der neuen Aufgabe im Juli.
Frau Strozyk, wieso haben Sie sich für die Leitung des Immanuel Seniorenzentrums Kläre Weist entschieden?
Für die Leitung habe ich mich sehr spontan aus dem Bauch heraus entschieden. Frau Arnoldt hat mich angesprochen, da ich mich im Immanuel Haus am Kalksee für die Stelle der Qualitätsbeauftragten beworben habe. Es war für mich eine große Chance, nach der Elternzeit wieder ins Berufsleben einzusteigen und das zu machen, was mir Spaß bereitet, nämlich mit Menschen zu arbeiten und Visionen umzusetzen.
Welche Erfahrungen in der Pflege bringen Sie mit?
Ich bin seit fast 20 Jahren in der Pflege tätig. Anfangs als Pflegehelferin im ambulanten Bereich, dann als examinierte Pflegekraft bei der Diakonie Sozialstation in Berlin. Nach meinem Umzug nach Hennickendorf war ich als Wohnbereichs- und Tagespflegeleitung bei der AWO in Strausberg tätig. Zuletzt hatte ich im Krankenhaus Woltersdorf sechs Jahre lang die Leitung auf der Station für Menschen mit herausforderndem Verhalten.
Wann haben Sie gewusst, dass Sie in der Pflege arbeiten wollen?
Ich habe mich für den Beruf in der Pflege in Erwachsenalter entschieden. Ich habe als Kind immer Krankenschwester werden wollen. Meine Eltern haben mich aber nach dem Abitur davon überzeugt, eine Verwaltungskraft in der Buchhaltung zu werden, so wie alle in meiner Familie - meine Mutter, meine Oma, Onkels usw. Ich habe dann in der Lohnbuchhaltung gearbeitet und nebenbei das Studium der öffentlichen Verwaltung absolviert. Ich bin Verwaltungstechnikerin, so heißt es auf Polnisch. Ich komme ursprünglich aus Zlotow, einer Kleinstadt in Großpolen. Die nächste Großstadt ist Poznań, Posen.
Nach meinem Studium bin ich nach Deutschland gezogen – der Liebe hinterher. Ich konnte kein deutsches Wort. Ich bin dann zur Volkshochschule gegangen und habe versucht, meine Deutschkenntnisse zu verbessern.
Mein Studienabschluss wurde hier nicht anerkannt. Da habe ich mich entschieden, meinen Traum zu verwirklichen und habe die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin angefangen. Ich habe im Laufe der Zeit eine Weiterbildung zur Geriatrischen Fachkraft absolviert und bin auch zertifizierte Qualitätsmanagementbeauftragte im Gesundheits- und Sozialwesen. Ich bin auch bald mit meinem zweiten Studiengang fertig – ich möchte Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen werden, im nächsten Frühjahr ist soweit.
Wie war Ihr Einstieg im Immanuel Seniorenzentrum Kläre Weist?
Ich habe im Immanuel Seniorenzentrum Kläre Weist ein wirklich tolles Team „vorgefunden“. Sehr engagierte Mitarbeitende. Die Arbeit in der Pflege ist so schon schwer genug, da ist es dann schön, wenn man sich auf seine Kolleginnen und Kollegen verlassen kann. Die Mitarbeitenden in der Betreuung machen wirklich einen guten Job und die Küchenmitarbeitenden bereiten sehr leckere Speisen für die Bewohnerinnen und Bewohner zu. Ich freue mich, ein Teil der Mitarbeiterschaft zu sein.
Welche Schwerpunkte setzen Sie als Leiterin, was ist Ihnen in der Pflege besonders wichtig?
Mir ist wichtig, fair zu sein. Fairness bedeutet, andere durchweg mit gleichem Maß zu messen. Ich möchte auch eine Vertrauenswürdigkeit, ehrliches Handeln und ausgewogene Integrität vermitteln. Anerkennung und Lob für die Mitarbeitenden sind genauso wichtig, wie die professionelle Verantwortung für Fehler zu übernehmen. Ein schöner Leitsatz dazu: „Spread the fame and take the blame.“ (Teile den Ruhm, übernehme die Schuld.)
Die Pflege ist für mich eine schöne und bereichernde Erfahrung in der Begegnung mit Menschen und ihren Lebensgeschichten. Mir ist es wichtig, fürs Leben zu lernen, meine eigene Persönlichkeit zu entwickeln und an den Herausforderungen zu wachsen. Ziel der Pflege ist es immer, die Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit jedes Einzelnen so lange wie möglich zu erhalten, ohne dabei mehr Hilfe zu leisten als nötig. Dabei gilt es, Hand anzulegen, ohne Herz und Gefühl auszublenden.
Wo finden Sie einen Ausgleich zum Berufsleben, wo tanken Sie auf?
Ich bin seit fast 20 Jahren verheiratet und habe drei wunderschöne Töchter. Meine Familie gibt mir Kraft und mein Mann unterstütz mich in meinen Vorhaben. In meiner Freizeit unterstütze ich meine Tochter beim Training von Kindern im karnevalistischen Tanzsportverein. Mein Ausgleich zum Berufsleben ist mein Garten. Ich liebe Blumen.
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